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Machinarium

machinariumSeit dem mich zum letzten Mal Plants vs. Zombies so richtig an den Rechner gefesselt hat und ich ansonsten nur ein paar gute Partien WarCraft 3: The Frozen Throne oder StarCraft: Broodwar gegen @zuqbu und @csmayer gespielt habe, bin ich vor kurzem über die Demo von Machinarium gestolpert.

New Game
Ich klicke auf »New Game«, die Schrift blendet langsam aus und vom Turm der entfernten Stadt bewegt sich ein kleiner schwarzer Punkt immer mehr auf den Bildvordergrund zu. Langsam erkennt man ein eher unförmiges, rußendes Fluggerät, dass sich farblich nicht wirklich von der rostig-rot-braunen Umgebung unterscheidet. Es kreiselt und speit undefinierbaren Schrott auf die Kippe, die sich Umgebung schimpft. Die Worte »Click here« leuchten zusammen mit einem Pfeil über einer umgedrehten Badewanne auf und bleiben damit die einzigen Worte, die man im Verlauf des gesamten Spiels lesen wird. Hat man die Badewanne zur Seite geklickt sieht man zum ersten Mal den Hauptdarsteller des kleinen Point-and-Click-Adventures, als das sich Machinarium entpuppt. Zumindest sieht man ihn teilweise und sofort erkennt man die erste Mission: Bau den kleinen Roboterkerl wieder zusammen. Gesagt getan.

Verträumt zerstört, nicht zerträumt verstört
Wenn Machinarium »postapokalyptisch« ist, dann nur mit dem Zusatz »zauberhaft«, stellenweise sogar »niedlich« davor — ganz anders, als wir es wahrscheinlich noch in »9« sehen werden. Die Probleme vor die der Blechkamerad gestellt wird sind oftmals trivial, dennoch ist der Mikrokosmos der Robotorstadt durch ein paar durchtriebene Ganoven empfindsam gestört. Die gesamte Geschichte wird dem Spieler im Laufe der Zeit eröffnet und macht dies in einer derart witzig-charmanten Art, dass zumindest ich mich dem Ganzen nicht entziehen konnte. Dementsprechend kurz ist dann auch die gesamte Spielzeit.

Gehirnschmalzgalore
Jede der rund 30 Orte ist wunderbar illustriert. Ebenso die teils kruden Maschinenwesen, die die Welt bevölkern. An jedem Ort gibt es Rätsel zu lösen, die vom typischen »Kombiniere Gegenstand 1 mit Gegenstand 2« über Schieberätsel und Puzzle (Wer kennt eigentlich noch Kwirk für den Gameboy?) bis hin zu den alten Klassikern der ersten Konsolen reicht. Und genau dieser Retrochic aus 8bit-Zeiten passt wunderbar in die faszinierende Roboterwelt und ihre verschlossenen Türen.

Von Ort zu Ort
Während am Anfang noch jeder Bildschirm für sich gelöst werden muss, um linear voranschreiten zu können, spielen spätere Aufgaben an mehreren Orten und bedingen sich gegenseitig. Besonders gelungen finde ich dabei den Einsatz von sichtbaren und unsichtbaren Räumen und die Positionierung dieser auf dem Bildschirm. Manche Zimmerchen nehmen nur einen Bruchteil des Screens ein während der Rest schwarz bleibt. Das Spiel mit dem Format setzt sich aber auch in Spiel-im-Spiel-Sequenzen fort.

Wie jetzt weiter?
Für jede Aufgabe gibt es einen direkten Hinweis durch die Glühbirne oben rechts zu ergattern. Da diese sehr wage gehalten sind kann man sie auch gut nutzen, um sich zu vergewissern, dass man auf der richtigen Spur ist. Sollte es dennoch haken, kann man sich die Komplettlösung jeder Szene durch klick auf das daneben liegende Buch anzeigen lassen. Allerdings nicht ohne erst den digitalen Schlüssel durch einen Side-Scroller bis zum dazugehörigen Loch geflogen zu haben. Super gelöst! Eine gelungene Art der Frustvermeidung.

Fazit
Die Demo, die sich über drei Orte erstreckt, hatte ich relativ problemlos und schnell gelöst, war begeistert, aber dennoch unschlüssig. Denn Machinarium ist ein Flashgame und soll 15 Euro kosten. Keine Ahnung. Vielleicht bin ich da auch überempfindlich, aber sobald irgendwo Flash steht (inzwischen) eher vorsichtig. Auf jeden Fall hab ich gehadert. Meine Leidenschaft für Roboter und verrottende Industrie sowie Adventure aller Art haben mich dann aber doch dazu gebracht einen Downloadlink zu erstehen und wurde direkt positiv überrascht: Es gibt den elektronisch-verspielten Soundtrack DRM-free dazu. Das nimmt man ja gern mit. Der ist nämlich auch cool. Älverschmiert Atmosphärisch. Und genau das ist auch mein Fazit zu Machinarium. Empfehlung!

Machinarium
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1 Kommentar

  1. Chris

    Ich habe Machinarium inzwischen übrigens komplett gelöst. Falls also jemand Lösungshilfen benötigt, dann kann er seine Fragen gern hier reinpacken :D

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Christopher Reinbothe

Dipl. Kommunikationsdesigner
@phneutral
DE, NRW, Wuppertal

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