Ich schiele ja nicht oft neidisch zu den PC-Nutzern rüber — ganz im Gegenteil: Schließlich habe ich mich langsam aber sicher immer mehr vom Bastlertum und Windows losgesagt, um eine Maschine zu haben MIT und nicht AN der ich arbeiten muss — aber beim Thema Zockerei ist der Mac noch nie die erste Liga gewesen.
Blizzard enttäuscht nicht
Zwar bin ich als großer Fan der Reihen Diablo, WarCraft und StarCraft immer gut vom dazugehörigen Entwickler Blizzard Entertaiment (Seit wann haben die eigentlich diese verdammt hübsche neue Seite?) mit den aktuellen Titeln versorgt worden, aber ansonsten waren wirklich gute, angesagte und vor allen Dingen multiplayerfähige Spiele immer auf den PC und die gängigen Konsolen als Plattform beschränkt. Nun sind die Downloadgeschwindigkeiten in den letzten Jahren enorm gewachsen und die dazugehörigen Preise immer erschwinglicher geworden, so dass man eigentlich kaum noch ins Geschäft stiefeln muss, um ein Spiel zu erstehen.
Steampowered
Besonders Valves Steam macht es dem geneigten Zocker einfach schnell an die neusten Games zu kommen. Die Plattform auf der die Spiele laufen ist gleichzeitig Multiplayer-Portal und Gamestore. Man wird quasi darauf gestoßen mal etwas Neues auszuprobieren. Es ist einfach und schnell.
Das kenn’ ich doch irgendwoher âĦ
Wenn man sich nun diese Parameter genau anguckt (Werbung in direkter Nähe zum Konsum, einfache und schnelle Handhabung, direkter Download, kleiner Preis), dann fällt einem schnell auf, dass es so eine Vorrichtung auf Apples Maschinen eigentlich schon gibt: Der App- bzw. Itunes-Store ist nach dem gleichen Muster gestrickt und verkauft für die mobilen Geräte sogar schon Games — auch von namenhaften Publishern. Auch im Filmbereich hat man sich mit den großen Filmstudios geeinigt und bietet eine online Videothek an, die ihres Gleichen sucht. Nun stellt sich dem alten Zocker die Frage: Warum den nächsten Schritt nicht weiter gehen? Die Portierung für den Mac kann bei großen Entwicklern eigentlich nicht das Problem sein und wer sich die kleinen Games auf das Telefon oder den Musikplayer lädt, der ist sicherlich auch schnell dabei mal etwas Anspruchsvolleres auf dem heimischen Rechner zu installieren.
Dicker Tunes
Nun gibt es schon länger die Kritik, dass iTunes ein viel zu aufgeblasen ist. Eine weitere Option — neben Musik, Filme, Fernsehserien, Podcasts, Hörbücher, Programme, Radio —Â wäre sicherlich dahindenkend nicht unbedingt förderlich. Zumal bis dato keinerlei Applikation direkt aus iTunes gestartet wurde, was bei Spielen der Fall wäre. Dennoch: Der erste Bruch hat bereits mit der Einführung der iPhone- und iPod-Apps stattgefunden. Zwar starten diese erst auf dem mobilen Endgerät, aber es handelt sich durchaus um Software, mehr oder weniger komplex.
Konzeptfehler
Das Konzept des reinen Media-Explorers und -Players passt nicht mehr. Man müsste also das Konzept überdenken. Denn während man im Hardware-Produkt-Portfolio im Hause Apple zur Zeit so konsequent und konsistent ist wie noch nie zuvor, hat man sich mit dem iTunes-Store ein wahres Monster geschaffen, das sich langsam aber sicher selbstständig macht. Vielleicht wäre es von vornherein besser gewesen den App-Store — wie auf den Mobildevices — auszugliedern und auch die Synchronisation dann über dieses Programm laufen zu lassen. Dort dann Games und vielleicht sogar andere Mac-Programme anzubieten würde sich quasi … ehm … anbieten.
Man wird ja wohl träumen dürfen …
Allerdings ist auch der iTunes Store auf dem Telefon eine eigene Applikation und hat nichts mit dem Musikplayer gemein. Vor allem für Genius, aber auch die Verbrauchernähe im Allgemeinen, wäre dies auf dem Mac aus Vertriebssicht undenkbar. Dementsprechend sehe ich ja ein, dass ein Gamestore am Mac nicht mal so eben hingerotzt ist, aber wofür lass ich die Jungs denn sonst da in Cupertino schuften?
Dipl. Kommunikationsdesigner
@phneutral
DE, NRW, Wuppertal
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