Der kleine Zettel mit der Aufschrift »Zeitreise« ist Dreh- und Angelpunkt einer meiner Kurzgeschichten. Ist es möglich, dass ein einfaches Stück »Nichtpapier« das ganze Leben verändert? Wird man paranoid, wenn man solch eine Notiz findet? Fängt die Suche an? Landet jemand hier?
Zeitreise ist ein magisches Wort — zumindest für mich. Gespräche, Photos, Fundstücke: jede dadurch geweckte Erinnerung ist eine kleine Reise in die Vergangenheit. Jede Idee ein Blick in die Zukunft. Durch ein unscheinbares Fundstück seine Umgebung zu beeinflussen — ein Schmunzeln, vielleicht ein Lächeln, auf ein Gesicht bringen oder für eine kleine Irritation sorgen — warum sollte das nur geschrieben funktionieren? Ich selbst wäre wahrscheinlich mein bester Kunde.
Gesagt, getan. Insgesamt 2500 Zeitreise-Aufkleber warten nun darauf in die Weite entlassen zu werden. Das Material war für mich die einfachste Variante dem »Nichtpapier« aus der Geschichte möglichst nahe zu kommen. Zudem ist es Wetter beständig und liefert dem Finder einen Mehrwert, denn die oberste Regel für mich lautet: »Nur der Finder klebt.« Außerdem versuche ich öffentliche Orte zu finden, die mit Zeit oder Reisen in Verbindung zu bringen sind: Museen, Bahnhöfe, Züge und Schwebebahnen, aber auch einfache Treppenhäuser, Fahrstühle und Rolltreppen. Natürlich freue ich mich immer jemandem direkt eine Zeitreiseticket in die Hand drücken zu dürfen. Noch mehr, wenn die Reisenden mit Bildern zurückkehren.
[…] Davor: Zeitreisen […]
Dipl. Kommunikationsdesigner
@phneutral
DE, NRW, Wuppertal
Hallo Zeitreisender,
tolle Geschichte übrigens! Ich möchte dir gerne das Foto von dem bei mir gelandeten Zettel schicken. Wo soll’s denn hin?
Viele Grüße vom Lehmbruck Museum
Gülsen