Im Wintersemester 2006 fand das Grenzen-Projekt von HD Schellnack im Fach »Konzeption und Layout« an der Ruhr~Akademie statt. Die Aufgabenstellung war ebenso simpel wie komplex:

»Suche eine Grenzerfahrung und setze sie graphisch um.«

Felix und ich taten uns zum wiederholten Male zusammen (Never change a winning team! :)) und wählten nach längerer Überlegung das Thema »Geschmack«. Zugegebener Maßen ist die Grenzerfahrung nicht besonders sensationell oder gar reißerisch, aber der Hinweis auf das Alltägliche oder beinahe Banale gehörte zum Konzept. Wer hat sich nicht schon geschüttelt, wenn er in etwas saures gebissen hat? Wem stand nicht schon bei scharf Gewürztem der Schweiß auf der Stirn? Ist Ihnen nicht auch schon mal ein Nachtisch viel zu süß gewesen oder die Suppe total versalzen?

Obwohl die Wahl der Medien vollkommen frei war, entschieden wir uns für den Klassiker — das Buch. Insgesamt acht Kapitel entführen den Leser in die Welt der gustatorischen Wahrnehmung. Beginnend mit den körperlichen Vorraussetzungen — der Zunge und den Geschmacksknospen — im vorgesmac, über Kapitel zu jeder Geschmacksrichtung (süß, salzig, sauer, bitter und umami) und einer Erleuterung warum scharf eigentlich gar kein richtiger Geschmack ist, bis hin zum nachgesmac, der auch den anderen Sinnen einen Platz beim Essen einräumt.  

»Infotainment« ist das Stichwort für unsere inhaltliche Gestaltung. Der Leser soll Dinge über sich und seinen Geschmacksinn erfahren, die ihm nicht bekannt waren, einen gewissen Aha-Effekt erzielen und das ein oder andere Schmunzeln auf das Gesicht zaubern. Die Texte sind natürlich selbst recherchiert und aufarbeitet. Sie werden hauptsächlich von Vektorillustrationen, großflächigen Photos und Photomontagen sowie 3D-Renderings unterstützt. Ein besonderes Dankeschön geht an dieser Stelle noch einmal an unsere zwei Gastillustratoren Mirko Brüchler (Tierzungen) und Fabian Hüttenhoff (Giant Squid). Hauptnavigation bilden acht Icons, die Gesichter zeigen. Ihre Mimik und Farbgebung lässt auf das geschmackliche Erleben rückschließen, das im jeweiligen Kapitel behandelt wird. 

Am  23. Januar 2007 und der darauf folgenden Woche wurden alle Grenzen-Arbeiten im Walbauch der Ruhr~Akademie ausgestellt. Zur Vernissage servierten wir passend zum Thema ein kleines Snack-Buffet für die Besucher. Falls Interesse am »gesmac«-Buch besteht wenden Sie sich bitte gern an mich.