Beim Berliner Festival of Lights zeigt sich eindrucksvoll, dass es eben doch nicht ausreicht die größten Strahler und Projektoren auf die bekanntesten Wahrzeichen einer Stadt zu richten. Gute Lichtkunst beschäftigt sich mit Objekt und Umgebung. Ein echter Lichtkünstler strahlt nicht stumpf, projiziert nicht flach, sondern erkennt die Besonderheit des Ortes — nutzt oder bricht sie willentlich.
In Berlin findet dies zum Großteil nicht statt. Fassaden verkommen zu reinen Projektionsflächen. Moderne Projektionsverfahren wie Surface-Mapping werden genutzt, obwohl die Motive überhaupt nicht darauf eingehen. Es kommt zu einem technischen Spektakel ohne jede lichtkünstlerische Seele, einer wahnsinnigen Materialschlacht ohne Sinn und Verstand, die ihren unglanzvollen Höhepunkt im Hotel Adlon findet, das sich selbst zur Sponsorentafel degradiert.
Dipl. Kommunikationsdesigner
@phneutral
DE, NRW, Wuppertal
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