Seit dem 28. August 2009 ist das Emil Schumacher Museum in Hagen (ESMH) eröffnet. Ich war direkt an diesem Tag da. Leider zu spät. Circa zwei Minuten. Die ersten Erfahrungen mit dem Personal das Neu- und Anbaus aus Glas, Stahl und Beton an das frisch renovierte Ernst Osthaus Museum (das sich aber ebenfalls sehen lassen kann) waren entsprechend schlecht. Man ließ mich nämlich nicht mehr rein. Wenn Schluss ist, dann ist Schluss.
Am darauf folgenden Tag startete ich zusammen mit Felix einen neuen Versuch. Diesmal erfolgreicher und begeistert. Inzwischen war ich bereits dreimal im Kunstquartier Hagen, um mir wechselnde Ausstellungen im Nachbarhaus anzuschauen, aber immer auch, um einen Blick auf die expressionistischen Taten Schumachers zu werfen.
Die klare Schlichtheit des Baus stellt die wuchtigen, energiegeladenen Bilder gekonnt in den Mittelpunkt. In drei Etappen steigt man in das Werk des Künstlers ein. Beginnend mit Werkzeug und Utensil aus seinem Atelier — unter anderem eine total farbkrustenüberladene Staffelei — sowie einem detaillierten Lebenslauf in der untersten Etage, über Skizzen, Keramik, Porzellane und erste großformatige Bilder im ersten Obergeschoss, bis hin zu den Monumenten seiner Arbeit.
Ein Schumacher im Detail
Die riesigen Werke nutzen den Kontrast von leuchtenden Pigmenten und schwarzem Teer, rostige Nägel und vertrockneten Farn, Holzkohle, massakrierte Türblätter, schwarze Lacke auf glänzendem Aluminium, grobe Pinselstriche und krakelige Bleistiftlinien, um die Energie, die beim Kampf mit dem Künstler entstand, in diesem einen Moment festzuhalten. An einigen Stellen kann man Tiere und Objekte erahnen. Sie wirken archaisch, ohne die Naivität alter Höhlenmalerei. Der grobe, massige Farbauftrag schlägt einem Entgegen, hält den Betrachter auf Distanz, wie ein Schwerthieb bei dem man sich fragt, ob es sich um eine verzweifelte Abwehr oder einen tödlichen Angriff handelt. Aus der Entfernung wird einem die waghalsige Komposition bewusst und erst wenn man sich dann wieder in die Nähe des Geschehens wagt (nicht zu nah und vor allen Dingen nicht über die Linien treten!!!) kann man im Detail erkennen wie strukturiert Schumacher seine Schlacht gegen das leere Medium geführt hat.
Dipl. Kommunikationsdesigner
@phneutral
DE, NRW, Wuppertal
Einfach nur HAMMMMER !!!!
muss man mal gesehen haben !!!!