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Schöpfungsausstellung — Clownfischmagazin

Nach Amerika und Zerstörung ist bei den Clownfischen aus Wuppertal nun die Schöpfung angesagt. Das Statement und Themenmagazin widmet sich jährlich einem Thema zu dem Künstler, Designer und irgendwie auch einfach jeder seinen Teil beitragen kann. So lagen bei jeder Gelegenheit als Materialsammlung für die Schöpfungsausgabe seit dem Release von Zerstörung zig Blankomagazine aus in die man ganz nach Lust und Laune hineinarbeiten konnte, nur um sie dann Beate und Christian (den beiden Köpfen hinter Clownfisch) zukommen zu lassen.

Schöpfung von/für jedermann

Diese Blankomagazine bilden nicht nur den Kern der neuen Ausgabe, die am 20.06.2009 erscheinen wird, sondern sind zur Zeit auch in den Elba Hallen in Wuppertal, die schon des Äfteren hier im Blog Erwähnung fanden und durch ihren morbiden Charme eine phantastische Umgebung für Kunst und Kultur bieten, ausgestellt.

Ihr skizzenbuchhafter Charakter und die einfache Anweisung etwas zu schöpfen oder Geschöpftes im leeren Heft zu dokumentieren ließen einen Raum voller Gedanken entstehen, der nach einem anfangs sakralen (und somit schöpfungsstimmigen) Eindruck förmlich kreativ explodiert sobald man sich an eines der Hefte wagt — nur um in der nächsten Blattsammlung (ja, einige Magazine sind definitiv nicht mehr als solche zu erkennen) ein vollkommen anderes Konstrukt vorzufinden. So dass die erste Enttäuschung über nur vierzig zurückgekehrte Exemplare, schnell der Ehrfurcht weicht, welche Fülle an Ideen auf den Sockeln dieses einen Zimmers ruht.

von traumtänzerisch-bizarr âĦ

Zusammen mit anderen zum Thema entstandenen Arbeiten, von zum Beispiel Gregor Eisenmann und Raphael Stüken, ist die Ausstellung noch bis zum 28.06.2009 von 12:00 bis 18:00Uhr+, in der Fabrik ELBA (Friedrich-Erbert-Straße 119 in Wuppertal) zu bestaunen. Eisenmann präsentiert die für ihn typischen skurrilen, beinahe traumhaften, digitalen Welten, die — entstanden aus photographisch festgehaltenen Reiseerlebnissen des Künstlers — mit einem analogen Anstrich versehen Einblicke in seine Gedankenwelt bieten. Schwankend zwischen Reizüberflutung und verstörender Ruhe.

âĦ bis rational-digital

Stükens Ansatz ist ein rational-digitaler. Schöpfung ist ein gern behandeltes Thema jeder Religion. Zwei von diesen Religionen bestimmen zur Zeit hauptsächlich unser Leben. Die eine, weil unsere Gesellschaft auf ihren Werten fußt. Die andere, weil sie sich unterdrückt und bevormundet findet. Die Rede ist von Christentum und Islam. Stüken nahm die dazugehörigen Bücher, digitalisierte ihre Inhalte und zeichnete Grafiken die dem Schneegestöber von programmlosen Fernsehern gleichen. Ob man dies auch auf die Inhalte der Lehren beziehen darf sei jedem Betrachter selbst überlassen, schließlich ist in dem vermeintlichen Chaos jedes Wort computerlesbar codiert und dementsprechend dechiffrierbar.

Aber Stüken und Eisenmann sind keinesfalls die einsamen Highlights. Die Arbeiten aller Künstler (von Daniela Brand bis Frederic Roos) bieten, genau wie die gestalteten Magazine, einen gelungenen Rundumschlag zum Thema Schöpfung. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass sich unter den Blankoexemplaren auch eines von mir findet und noch besser: Der Eintritt ist frei! :)

Schöpfungsausstellung — Clownfischmagazin
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Christopher Reinbothe

Dipl. Kommunikationsdesigner
@phneutral
DE, NRW, Wuppertal

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